Automobil Podcast

Ein männlicher Fahrer schaut entspannt in den Rückspiegel und sieht eine comicartige Illustration eines Detektivs mit schwarzem Hut und schwarzer Sonnenbrille. Die Illustration steht symbolisch für den Event Data Recorder - eine Art Blackbox, wie man sie aus Flugzeugen kennt.

Blackbox im Auto – Der Event Data Recorder

19.02.202413:13

Der Event Data Recorder kann mit der Blackbox im Flugzeug verglichen werden. Der EDR ist, im Falle eines Unfalls, dafür da, Fahrzeugdaten aufzuzeichnen, die zur Aufklärung dessen und zur Optimierung der Fahrsicherheit genutzt werden können.

Wie funktioniert der EDR?

Der EDR ist in den meisten Fällen im Airbag-Steuergerät verbaut. Sobald ein Unfall geschieht, wird die Aufzeichnung der Daten ausgelöst. Das kann zum Beispiel durch das Auslösen der Airbags oder der Gurtstraffer signalisiert werden, bei starker Geschwindigkeitsänderung oder auch bei einer Kollision. Die Aufzeichnung der Fahrzeugdaten beginnt fünf Sekunden vor dem Unfall und endet 300 Millisekunden nach dem Unfall.

Was wird aufgezeichnet?

Sobald der Event Data Recorder ausgelöst wurde, zeichnet er Daten wie die Geschwindigkeit, den Status der Bremse, die Motordrehzahl, den Lenkwinkel und die Geschwindigkeitsänderung in Längs- und Querrichtung auf. Außerdem werden auch Informationen zum Anschnallstatus der Insassen und zum Airbag gesammelt. Der Event Data Recorder ist also nicht mit einer Dashcam zu vergleichen, die den Unfallhergang mitfilmt.

Datenschutz

Die Daten des Unfalls werden lokal im Fahrzeug gespeichert und sind nicht mithilfe einer Online-Verbindung einsehbar. Die Hoheit über die Daten hat grundsätzlich der Autofahrer bzw. -halter. Um einen Unfall aufzuklären, dürfen die Daten allerdings mit richterlichem Beschluss von einer sachverständigen Person ausgelesen werden. Dafür werden spezielle Tools benötigt, die die Daten an der OBD-Schnittstelle oder am Airbag-Steuergerät auslesen. Es kann also passieren, dass keine Zustimmung in die Einsichtnahme der Fahrzeugdaten durch den Fahrer notwendig ist. Das beschränkt sich in der Regel aber auf Fälle mit schwer verletzten oder getöteten Unfallopfern. Grundsätzlich gilt, dass nicht die Schuldfrage, sondern der Hergang des Unfalls zur Erhöhung der Fahrsicherheit geklärt werden soll.

Pflicht ab 2024

Ab dem 07. Juli 2024 wird der Event Data Recorder in Deutschland für neu zugelassene PKW Fahrzeuge der Klassen M1 (Pkw) und N1 (Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen) verpflichtend. Für andere Fahrzeugklassen (M2, M3, N2, N3) wird die Regelung ab 7. Januar 2026 bzw. 7. Januar 2029 wirksam. Schon seit 2022 ist der EDR bei allen neuen Fahrzeugtypen Pflicht. Für Autohalter bedeutet das folglich keinen zusätzlichen Aufwand, da die Event Data Recorder von den Herstellern bereits verbaut werden müssen.


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Bild: Rido / Rogistol | Shutterstock.com