Automobil Podcast
„Digitalisierung ist ein Tabuthema in Deutschland“
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Immer weniger junge Menschen in Deutschland entscheiden sich für einen Führerschein. Dafür gibt es viele Gründe. So befriedigt in Großstädten offenbar der öffentliche Nahverkehr die Bedürfnisse junger Leute. Ein Führerschein – so das Argument – ist dort überflüssig und vor allem teuer. Denn wer heutzutage eine Fahrschule besucht, der muss nicht selten 1.500 Euro und mehr auf den Tisch legen.
Das ist auf der einen Seite nachvollziehbar. Denn kompetente Fahrlehrerinnen und Fahrlehrer kosten nun einmal Geld. Und eine gute Grundausbildung gehört in Deutschland selbstverständlich dazu. Doch beim Führerschein kann noch gespart werden. Sagt zumindest Benjamin Riesser vom Start-up Odokar.
Digitale Fahrschule statt Schulbank
Riesser will in Deutschland die digitale Fahrschule an den Markt bringen. Der Plan des Ökonomen: Keine vom Fahrlehrer geleiteten Theorie-Stunden mehr, dafür selbstständiges Lernen an Smartphone, Tablet oder Computer. Damit entfielen laut Riesser Kosten für Fahrlehrer und Schulungsräume und der Führerschein könne somit weitaus billiger angeboten werden, als es bei vielen klassischen Fahrschulen der Fall ist. Außerdem: „Die Zahlen in Frankreich zeigen: Die webbasierte Fahrschule ist nicht schlechter“, argumentiert Benjamin Riesser von Odokar.
Doch so einfach ist das in Deutschland nicht. Denn hierzulande ist der Theorie-Unterricht noch immer vorgeschrieben. Und wenn es nach der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände geht, soll das auch so bleiben. Dieter Quentin, Vorsitzender des Fahrlehrerverbandes, sagte dem MDR, dass ein Präsenzunterricht wegen des komplexen Straßenverkehrs in Deutschland nötig bleibe.
Warum Benjamin Riesser da anderer Meinung ist, hat er AutoMobil-Redakteur Philipp Weimar im Interview verraten.