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Erste Solarstraße erzeugt mehr Strom als gedacht
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Ungenutztes Potential
Das deutsche Straßennetz hat eine Länge von rund 650.000 Kilometern. Ein großer Teil Deutschlands ist also von Asphalt bedeckt, der regelmäßig geflickt werden muss. Die niederländische Gemeinde Krommenie geht deshalb einen neuen Weg und testet seit einem Jahr einen alternativen Straßenbelag aus Solarzellen, um den Straßen eine zusätzliche Funktion zu geben.
Auf einem 70 Meter langen Radweg liegen hier Solarzellen anstatt Asphalt. Nun haben die Betreiber eine erste Bilanz vorgestellt – und die ist besser als erwartet. Der kurze Fahrradweg hat im vergangenen Jahr drei Haushalte mit Strom versorgt. In etwa 15 Jahren soll sich der Weg selbst amortisiert haben.
Für Deutschland kein Thema?
Die Firma SolaRoad hat den Weg entwickelt und testet nun auch Beläge für echte Straßen, auf denen auch Autos fahren können. Natürlich sind die Solarzellen aber nicht für jede Straße geeignet. Sie brauchen Sonnenlicht, das beispielsweise auf stark befahrenen Autobahnen nicht ausreichend zur Verfügung steht. Im ländlichen Raum jedoch „kann man sich durchaus vorstellen, solche Konzepte zu erproben. Das wird natürlich ein Wirtschaftlichkeitsthema werden.“, sagt Frank Brehm, Leiter „Zukunftsfähige Infrastrukturen“ am InnoZ Berlin.
Für Deutschland sind Solarstraßen und -Radwege also noch Zukunftsmusik. Es gibt zwar mit der Firma Solmove ein Unternehmen, das die Technologie nach Deutschland holen möchte; bislang scheitert das Thema aber an der Finanzierung. Auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMVI) teilte auf Anfrage mit, dass die Technologie bislang nicht überzeuge und daher aktuell nicht erforscht werde.
Über Solarstraßen und weitere innovative Mobilitätskonzepte hat detektor.fm-Moderator Konrad Spremberg mit Frank Brehm, Leiter der Abteilung „Zukunftsfähige Infrastrukturen“ beim Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel „InnoZ“, gesprochen.
Redaktion: Javan Wenz