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Das Kult-Moped der DDR, eine Simson S 51 in der Farbe gold-beige, posiert auf einem asphaltierten Feldweg.

Faszination Simson

06.11.202313:42

Die Geschichte von Simson

Simson Mopeds haben in der Welt der Zweiräder eine lange und traditionsreiche Geschichte. Die Marke Simson wurde bereits im Jahr 1856 von den jüdischen Brüdern Löb und Moses Simson gegründet. Die Produktion dieser kultigen Mopeds begann schließlich in den 1950er Jahren im VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk „Ernst Thälmann“ im thüringischen Suhl. Während der DDR-Zeit avancierten die Mopeds zu einem Symbol für Mobilität und Freiheit. Insbesondere Modelle wie die Schwalbe, die S50 und die S51 erfreuten sich großer Beliebtheit und waren in vielen DDR-Haushalten zu finden.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde der Betrieb unter dem Namen „Suhler Fahrzeugwerk GmbH“ fortgesetzt, bis er im Januar 2000 Insolvenz anmelden musste. Heutzutage produziert die MZA GmbH Ersatzteile für nahezu alle bisher hergestellten Modelle.

DDR-Mopeds fahren schneller

Simson Mopeds waren mit einem 50ccm-Motor ausgestattet und können eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 60 km/h erreichen. Die Besitzer einer Simson, die bis zum 28. Februar 1992 auf dem Gebiete der damaligen DDR erstmals zugelassen wurde, profitieren dabei von einer Sonderregelung im Einigungsvertrag. Die Simsons mit 50 Kubikmetern Hubraum sind auf die Führerscheinklasse AM mit einer Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h zugelassen. Normalerweise dürfen Zweiräder in dieser Hubraumklasse nur 45 km/h fahren.

Die Simson Zweiräder waren sehr zuverlässig und einfach zu warten. Die meisten Modelle hatten eine 3- oder 4-Gang-Schaltung und waren mit einer Teleskopgabel und einer Hinterradfederung ausgestattet.

Kassenschlager Schwalbe

Die Schwalbe KR51/1 wurde von 1964 bis 1975 produziert und hatte einen 50ccm-Motor mit einer Leistung von 2,8 PS. Das Modell war mit einer 3-Gang-Schaltung ausgestattet und hatte eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h. Die Schwalbe KR51/1 war sehr beliebt und wurde in vielen Ländern verkauft. Heute ist sie bei Sammlern sehr begehrt und kann zu hohen Preisen verkauft werden.

Kultstatus Simson

Simson hat sich im Laufe der Zeit einen Kultstatus erworben, dank seiner einzigartigen Rolle in der Geschichte der DDR und seines ikonischen Designs, das bei vielen Fahrzeugliebhabern und Sammlern nostalgische Erinnerungen weckt. Die Robustheit, Zuverlässigkeit und Einfachheit der Mopeds haben dazu beigetragen, dass sie bis heute eine treue Fangemeinde besitzen, die sie als Symbol für Freiheit und Unabhängigkeit schätzt. Viele erinnern sich an sie als ihr erstes richtiges Moped. Die Dokumentarreihe Spurensuche in Ruinen: Simson – Fahrzeuge aus Suhl des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) gibt es nur noch auf Facebook zu sehen und zeigt weitere interessante Einblicke zu diesem Thema.


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Bild: Slindenau | Shutterstock.com