Automobil Podcast
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Lohnt sich ein Automatikführerschein?
Dass vor dem Hintergrund einer Energiewende in Deutschland das Automatikauto hoch im Kurs steht, sollte nicht überraschen. E-Autos sind schon aufgrund ihrer Bauart nicht mehr mit Schaltung ausgestattet, genau wie inzwischen die meisten Neuwagen der großen Autohersteller in Deutschland. 2022 hatten rund zwei Drittel der Neuwagen Automatikgetriebe. Und das, obwohl das Automatikauto noch vor einigen Jahren einen schlechteren Ruf hatte. Es sei zu teuer, verbrauche zu viel Sprit – durch eine hohe Stückzahl und eine Weiterentwicklung der Technik konnten diese Probleme inzwischen gelöst werden. Kein Wunder also, dass das Automatikgetriebe immer beliebter wird. Vor allem eine Gruppe kann davon profitieren: Fahranfänger.
Vorteile eines Automatikgetriebes
Ein Automatikgetriebe bietet mehr Fahrkomfort, da das ständige Kuppeln und Schalten entfällt. Dadurch wird das Fahren besonders im Stadtverkehr oder im Stau entspannter. Zudem sorgt ein Automatikgetriebe oft für eine gleichmäßigere und effizientere Kraftübertragung, was den Kraftstoffverbrauch optimieren kann – besonders bei modernen, adaptiven Getrieben. Ein weiterer Vorteil ist die geringere Fehleranfälligkeit, da Gangwahlfehler ausgeschlossen sind, was insbesondere für Fahranfänger oder Gelegenheitsfahrer von Vorteil ist. Auch im Gelände oder bei Anhängerbetrieb bieten Automatikgetriebe durch ihre gleichmäßige Kraftentfaltung mehr Komfort und Sicherheit.
„Automatikführerschein“ auf dem Vormarsch
Für viele Autofahrer hat das Automatikgetriebe vor allem einen Vorteil: Komfort. Wer gerade das Autofahren lernt, ist davon aber noch einmal stärker betroffen, schließlich ist die Gangschaltung ein zusätzliches Element, das erlernt werden muss. In manchen Fahrschulen werden deshalb inzwischen gar keine Prüfungen auf Schaltwagen angeboten. Rainer Zeltwanger, Vorsitzender des Bundesverbands deutscher Fahrschulunternehmen, sieht die Zukunft sogar darin, dass es bald überhaupt keine Schwaltwagen mehr in Fahrschulen geben sollte. Doch wie ist es aktuell geregelt?
B197 vs. B78
Seit April 2021 gibt es eine neue Regelung, die sich auf den Zusatz „197“ im Führerschein bezieht. Viele Jahre gab es nur den B78, der Fahranfängern nur das Führen von Automatikwagen gestattete, da sie sowohl alle Fahrstunden, als auch die Prüfung in einem Automatikauto ablegen mussten. Seit der neuen Regelung gibt es eine Mischform aus Automatik und Schaltung: den B197. Dazu kann man zwar die Führerscheinprüfung und die meisten der Fahrstunden immer noch in einem Automatikwagen fahren, es müssen allerdings mindestens 10 Stunden und auch eine 15-minütige Testfahrt in einem Schaltwagen abgelegt werden. Der B197 erlaubt nach bestandener Prüfung deshalb das Führen von sowohl Schaltgetriebe als auch Automatikgetriebe. Auch Menschen, die noch einen B78 haben, können durch eine zusätzliche Prüfung und einige Fahrstunden ihren Führerschein auf einen B197 hochstufen.