Automobil Podcast

Zwei Speedtafeln montiert an einem Mast. Auf der oberen Speedtafel grüner Lach-Smiley. Auf der unteren Speedtafel roter Smiley mit traurigem Gesicht.

Speedtafel – Alternative zum Blitzer?

02.12.202413:42

Speedtafeln, Geschwindigkeitsanzeigeanlagen oder einfach kurz GAA – die mobilen LED-Tafeln, die dem Fahrer seine Geschwindigkeit anzeigen, sieht man im Straßenverkehr immer häufiger. Manchmal mit, manchmal ohne Smiley sollen sie dafür sorgen, den Verkehr langsamer und die Straßen sicherer zu machen. Wie wirksam sie und andere Maßnahmen wirklich sind, zeigen zahlreiche Erfahrungsberichte und Studien.

Wie funktioniert eine Speedtafel?

Für die Speedtafel gibt es, je nach Hersteller, sehr unterschiedliche Wirkungsweisen. Intern oder extern werden meist aber Radarsensoren eingebaut, die dem System eine Geschwindigkeit mitteilen. Diese Geschwindigkeit wird bei eingehaltener Geschwindigkeitsbegrenzung manchmal mit einem lächelnden Smiley für den Fahrer angezeigt. Bei nicht eingehaltener Begrenzung mit einem traurigen Smiley. Allerdings können die Tafeln noch mehr als nur das bloße Anzeigen. So können mit ihnen Verkehrsdaten aufgezeichnet werden, beispielsweise Höchst- und Durchschnittsgeschwindigkeiten, aber auch, wie viele Fahrzeuge pro Stunde an dem Schild vorbeifahren. Da die Anlagen meist mit Akku und Solartechnik ausgestattet sind, funktionieren viele von ihnen zusätzlich autark.

Wirksamkeit von Speedtafeln

In mehreren Studien wurde inzwischen die Wirksamkeit der Geschwindigkeitsanzeigen untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass Fahrer durch die Tafeln tatsächlich circa 10 km/h langsamer fahren als sie das ohne Tafeln getan hätten. Im Gegensatz zu Blitzern werden die Anzeigen zusätzlich von der Bevölkerung meist als positiv wahrgenommen, da sie auf Freiwilligkeit basieren.

Schulbanner als Alternative

Gerade in der Zeit rund um den Schulanfang setzen viele Gemeinden zusätzlich auf große Banner, die auf Schulkinder hinweisen sollen. In grellen Farben oder in großer Schrift wird darum gebeten, die Geschwindigkeit zu reduzieren und besonders aufmerksam zu fahren. Da die Banner aber keine Geschwindigkeiten auswerten können, ist es wesentlich schwieriger, nachzuvollziehen, inwiefern sie eine positive Wirkung haben. Da sie allerdings, genau wie ein Smiley auf einer LED-Tafel, auf emotionale Wirkungen setzen, erhofft man sich ein ähnliches Ergebnis.

Finanzierung durch Gemeinden nicht immer möglich

Das Problem bei Geschwindigkeitsanzeigen oder Schulbanner ist die Realisierung durch die Gemeinden selbst. Da es für diese Maßnahmen keine Landes- oder Bundesvorgaben gibt, müssen die Gemeinden dafür in die eigenen Taschen greifen. Verkehrssicherheit wird so zu einer Budget-Angelegenheit, die je nach Region besser oder schlechter umgesetzt werden kann.


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Bild: AMMNEZIA | Shutterstock.com