Automobil Podcast
Was ist HVO 100?
In einer Zeit, in der der Klimawandel eine immer größere Bedrohung darstellt und die Gesellschaft verstärkt nach umweltfreundlichen Alternativen sucht, rückt auch das Thema nachhaltiger Kraftstoffe vermehrt in den Fokus. Eine Option, die in diesem Zusammenhang immer häufiger diskutiert wird, ist HVO 100 (Hydrotreated Vegetable Oil).
Was ist HVO 100?
HVO 100 ist ein biogener Kraftstoff, sozusagen ein hundertprozentiger Biodiesel. Der Kraftstoff wird aus Abfall und Reststoffen wie altem Speiseöl, Bioabfällen oder Schlachtabfällen hergestellt. Die gewonnenen Öle und Fette werden gereinigt und mit Wasserstoff behandelt. Der Raffinationsprozess macht aus den Stoffen HVO 100.
Zulassung
Bisher war der Verkauf von HVO 100 in Deutschland nur als Beimischung erlaubt. Beim Tanken durften bis zu 26% des biogenen Kraftstoffs zu fossilem Diesel zugegeben werden. Das ändert sich im April 2024. Das Bundeskabinett ebnet den Weg dafür, dass HVO100 zukünftig auch als Reinkraftstoff verkauft werden darf. Diese Regelung tritt voraussichtlich ab Mai 2024 in Kraft. Dies geschieht, damit die Mobilität perspektivisch klimafreundlicher gestaltet werden kann und die Klimaschutzziele im Verkehr besser erreicht werden können.
Geeignete Fahrzeuge
Autofahrer mit einem Dieselverbrenner können in der Regel HVO100 tanken. Die tatsächliche Freigabe hängt aber vom Fahrzeughersteller ab, der entscheidet, für welche Motoren der Kraftstoff in Frage kommt.
Preis
Verglichen mit dem Preis für fossilem Diesel wird der HVO100 teurer verkauft. Je nach verwendetem Rohstoff können die Preise variieren. Im Durchschnitt wird der Biodiesel 15 Cent mehr Kosten als der herkömmliche. Die Preisentwicklung bleibt aber zu beobachten.
Zweifel an der Nachhaltigkeit
Die Zulassung von HVO 100 als Reinkraftstoff soll zur Reduktion der CO2-Emissionen im Verkehr beitragen. Im Vergleich zu fossilem Diesel können 90% höhere Einsparungen möglich sein. Die deutsche Umwelthilfe DUH oder auch der NABU kritisieren die Zulassung dennoch. Die Gewinnung der Rohstoffe sei nicht nachhaltig, da die Rohstoffe von Ackerflächen gewonnen würden, die stattdessen zum Nahrungsanbau genutzt werden könnten. Der DUH nennt die Zulassung des Biodiesels „Scheinlösung“ und „Mogelpackung“.