Automobil Podcast
Wie sieht die Zukunft des Autorecycling aus?
Wenn das geliebte Auto den Geist aufgibt oder ein wirtschaftlicher Totalschaden vorliegt, stellt sich die Frage: Wie wird das Fahrzeug ordnungsgemäß entsorgt? In der Regel geschieht dies kostenlos bei zugelassenen Rücknahmestellen, die im Auftrag der Autohersteller arbeiten. Doch die aktuelle Verschrottung von Autos ist nicht gerade umweltfreundlich. Die EU-Kommission prüft derzeit eine neue Verordnung, um diese Praxis zu ändern. In dieser Folge werfen wir einen Blick auf die Zukunft des Autorecyclings, was dies für Verbraucher bedeutet und wie die technische Umsetzung aussehen könnte. Wir sprechen dazu mit Dr. Uwe Frieß, Abteilungsleiter der Abteilung Karosseriebau, Montage und Demontage beim Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik.
Was tun mit einem kaputten Auto?
Gebrauchtwagen oder Unfallsautos werden in der Regel irgendwann verschrottet. Das ist mit hohem Energieaufwand verbunden. Oft sind jedoch noch viele Teile funktionsfähig, gerade bei relativ neuen Autos, die aufgrund eines Unfalls und daraus resultierendem wirtschaftlichen Totalschaden verschrottet werden sollen.
Um das Auto zu verschrotten, kann man es zu einer der zahlreichen Annahmestellen bringen. Dabei muss es sich jedoch immer um eine zertifizierte Annahmestelle handeln, die das Auto umweltgerecht entsorgt.
Bei Verwertungsbetrieben können unter Umständen Kosten anfallen, dafür bieten sie jedoch auch manchmal den Zusatzdienst an, das Auto zuhause abzuholen. Normalerweise kostet das um die 100 Euro.
Seit dem 01. Januar 2007 müssen zudem alle Marken-Händler und Importeure die Fahrzeuge ihrer Marke kostenfrei zurücknehmen. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Auto dort gekauft wurde oder zum Beispiel gebraucht bei einer Privatperson.
Dabei sollte man nicht vergessen, sein Auto auch bei der zuständigen Zulassungsbehörde des Straßenverkehrsamts abzumelden.
Besondere Regeln für Elektroautos
Für Elektroautos gelten spezielle Regeln, da sie aufgrund der verbauten Lithium-Ionen-Batterien unter das Batteriegesetz fallen. Das verbietet das Verschrotten oder Deponieren von Altbatterien.
Man kann das Fahrzeug beim Auto-Hersteller zurückgeben, der dazu verpflichtet ist es kostenlos zurückzunehmen und zu entsorgen.
Die Batterien eines E-Autos, die für das Fahrzeug nicht mehr einsatzfähig sind, können an anderen Stellen noch weiterverwendet werden.
Gründe für Autorecycling
Warum ist es so wichtig, den Umgang mit Altfahrzeugen zu optimieren? Neben dem Verlust wertvoller Rohstoffe, geht auch der Wert verloren, der in die Produktion der Teile investiert wurde.
Funktionsfähige Teile können in Autos weiterverwendet werden und zum Beispiel in Wekstätten verbaut werden. So kann die Lebensdauer von einzelnen Teilen verlängert werden. Das ermöglicht den Aufbau einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft im Bereich der Mobilität. Gewisse Teile wie Batterien, Getriebewellen oder Zahnräder könnten zudem auch in Anwendungen außerhalb des originalen Kraftfahrzeugs weiterverwendet werden.
Die Zukunft des Autorecyclings verspricht nachhaltige Lösungen, die nicht nur die Umwelt schützen, sondern auch für Autobesitzer positive Veränderungen bringen könnten.